Ingrid Horváthová
Die Schmerztherapie muss die Individualität des alten Patienten berücksichtigen, vor allem die altersbedingten Veränderungen der Pharmakodynamik und der Pharmakokinetik der Medikamenten und des gesamten Körpers. Geeignet ist ein Analgetikum mit niedriger Kumulationsgefahr und Langzeitwirkung, ein Mittel mit verzgerter Freisetzung, oral oder transdermal verabreicht. Die Dosierung soll in regelmässigen Abständen erfolgen. Die Verabreichung bei Bedarf reservieren wir uns zur Bekämpfung der Durchbruchschmerzen. Die Medikamentendosis sollte so niedrig wie möglich und gleichzeitig bereits analgetisch wirksam sein. Das Verabreichungsschema muss sich den kognitiven und sensorischen Fähigkeiten des alten Menschen unterordnen. Bei leichten Schmerzen ist das Schmerzmittel der ersten Wahl das Paracetamol,event. die Kombination mit schwachen Opioiden. Ausser einigen Indikationen vermeiden wir, auf Grund der ernsten Nebenwirkungen, die Benutzung von NSAIDs bei älteren Patienten. Bei starken Schmerzen wählen wir starken Opioide. Entscheidend ist die Schmerzintensität, nicht die Ursache der Schmerzen. Zur umfassenden Schmerztherapie zählen auch die adjuvante Analgetika, die wir als Zusatztherapie bei der Behandlung der neuropathischen Schmerzen benutzen. Schlüsselwörter: Schmerz, geriatrischer Patient, WHO-Stufenschema der Schmerztherapie, Polypharmazie Nebenwirkungen